Ein sehr großes Feld in der täglichen Pferdepraxis ist die Untersuchung von Lahmheiten. Die Lahmheitsuntersuchung setzt sich aus mehreren einzelnen Untersuchungen
zusammen:
Zunächst erfolgt eine gründliche klinische Untersuchung: die Beurteilung des Pferdes auf verschiedenen Böden, z.T. auch unter dem Reiter. Es werden Provokationsproben, wie z.B. Beugeproben oder die
Beurteilung eines eventuellen Wendschmerzes auf dem Zirkel auf hartem und weichen Boden durchgeführt.
Diagnostische Anästhesien ermöglichen eine weitere Eingrenzung, in welchem Gliedmaßenbereich die Ursache der Lahmheit zu finden ist.
Um auszuschliessen, dass Veränderungen am Knochen vorliegen, die von einer Anästhesie absehen lassen würden (z.B. Fissuren), ist es wichtig, vor der Anästhesie Röntgenübersichtsaufnahmen
anzufertigen.
Im Anschluß an die Anästhesien können dann spezielle Röntgenaufnahmen oder die Ultraschalluntersuchung der entsprechenden Region weiter Aufschluß geben.
Mit diesem schrittweisen Untersuchungsverfahren wird versucht, eine klare Diagnose zu stellen, um dann eine entsprechende Therapie einzuleiten und eine
Prognose abgeben zu können.
Das Untersuchungsgang ist stark von den örtlichen Gegebenheiten abhängig und kann sehr zeitaufwendig sein.